Im Training mit Senioren degenerativen Prozessen entgegenwirken
Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation werden auch für Senior*innen immer relevanter. Um bis ins hohe Alter fit zu bleiben und ein selbständiges, aktives Leben zu führen, ist ein spezifisches Training notwendig. Wie dieses am besten gestaltet wird und worauf besonders geachtet werden muss, lernen Sie am 17./18. Oktober in unserer neuen Weiterbildung Training mit Senioren.
„Veränderte Anpassungs- und Regenerationsprozesse erfordern ein spezifisches Training für Senioren, das ausgehend vom demographischen Wandel immer mehr an Bedeutung gewinnt und für uns alle im Laufe des Lebens relevant sein wird“, sagt die Referentin Melina Gleißert.
Gemeinsam mit Anna Hollinger leitet sie die neue Weiterbildung. Beide haben an der Sporthochschule den Masterstudiengang Sport und Bewegungsgerontologie absolviert und sind nun am Psychologischen Institut tätig. Darauf basierend und in Kombination mit ihren eigenen Erfahrungen als Übungsleiterinnen haben sie die neue Weitebildung konzipiert. Im Interview erzählt Melina mehr darüber.
UW: Warum sollten Senior*innen auch in hohem Alter noch Sport treiben?
Melina Gleißert: „Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität sind Risikofaktoren für rasante Alterungsprozesse. Training bietet die Option, altersbedingten degenerativen Prozessen entgegenzuwirken und diese zu verlangsamen und zu minimieren. Sport und Bewegung stellt also die Basis dar, um die Mobilität und Selbstständigkeit im hohen Alter aufrechtzuerhalten.“
Welches Training ist dafür besonders geeignet?
„Die Komponenten Ausdauer, Kraft, Koordination, Flexibilität, Schnelligkeit und Kognition können ein Leben lang relativ gleich gut trainiert werden. Die absoluten Trainingsergebnisse nehmen dabei selbstverständlich mit zunehmendem Alter ab. Im Allgemeinen empfiehlt sich ein handlungsorientiertes Training, um Alltagsbewältigungen sicher zu ermöglichen.“
Und wie unterscheidet sich ein Training mit Senioren von einem Training mit einer jüngeren Zielgruppe?
„Im Verlauf des Alters ist vermehrt mit Nebendiagnosen zu rechnen. Alterskrankheiten, wie Osteoporose und Sarkopenie, müssen im Training berücksichtigt werden. Gerade im Rahmen von Gruppentraining sollte auf die individuelle Betreuung jedes einzelnen geachtet werden.“
In der Weiterbildung werden auch diagnostische Methoden in Form von sportmotorischen Tests behandelt. Warum sind diese so wichtig?
„Sportmotorische Tests dienen dazu, den Ist-Zustand der Trainierenden zu erfassen. So können individuelle Stärken und Schwächen in die Trainingsgestaltung einbezogen werden und das Training kann individuell, effektiv und langfristig geplant werden.“
Was erwartet die Teilnehmer*innen darüber hinaus in der Weiterbildung?
„Die Teilnehmer*innen erwartet eine zweitägige Weiterbildung, die sich aus einer Kombination von Theorie und Praxis zusammensetzt. Neben Einblicken in aktuelle Forschungskenntnisse erhalten die Teilnehmer*innen praxisnahe Eindrücke in der Trainingsplanung und -gestaltung für die Zielgruppe der Senioren.“
Für wen ist die Weiterbildung besonders geeignet?
„Die Weiterbildung eignet sich für Sportwissenschaftler*innen, Physiotherapeut*innen, Fitnesstrainer*innen, Übungsleiter*innen, Sportstudierende, aber auch generell Interessierte mit ersten Trainingserfahrungen. Vorausgesetzt wird ein sportwissenschaftliches Grundwissen.“
Auch Sie möchten Training für die Zielgruppe der Senioren gestalten und Ihr Wissen hier weiter vertiefen? Die Anmeldung für unsere neue Weiterbildung Training mit Senioren am 17./18. Oktober 2020 ist bereits möglich.