Kostenfreie Weiterbildung für DSHS-Studierende: Prüfungsangst verstehen und bewältigen
Negative Gedanken, wenig Selbstvertrauen, Schweiß, Zittern oder ein totaler Blackout. Viele Studierende stehen in der Prüfungsphase enorm unter Druck. Marion Sulprizio ist Referentin der kostenfreien zweistündigen Kurz-Weiterbildung Prüfungsangst verstehen und bewältigen, die am 01.07. und am 04.11. stattfindet. Im Interview hat sie uns verraten, warum das überhaupt so ist und wie man mit der Angst am besten umgeht.
Wie viele Studierende leiden an Prüfungsangst? Ist hier ein Trend nach oben erkennbar?
Es gibt Studien, die zwischen 5 und 40% Prävalenzrate berichten, d.h. dass fast jeder 2. Studierende an einer Art Prüfungsangst leiden kann. Ich denke – zumal einige Studien auch schon älter sind – dass es schon immer Prüfungsangst gab. Allerdings nimmt der Trend zu, etwas für sich zu tun, sich zu regulieren, angstbesetzte Situationen trotzdem gut zu meistern.
Wie äußert sich die „klassische Prüfungsangst“? Gibt es so etwas überhaupt?
Personen, die unter Prüfungsangst leiden, sind – auch schon in der Vorbereitung – übernervös, machen sich große Sorgen, können sich nicht konzentrieren, neigen zu katastrophisierendem Denken und schaffen es in der Prüfungssituation häufig nicht, ihre Leistung abzurufen.
Was kann der Ursprung oder Auslöser für solche Situationen und Ängste sein?
Häufig liegt ein überhöhtes Anspruchsniveau vor, durch welches sich die Person selbst unter Druck setzt. So entsteht Stress, da sie sich nicht sicher sind, mit den eigenen Ressourcen die Prüfung zu schaffen. Auch das Elternhaus spielt eine Rolle. Auch von den Eltern kann ein gewisser Druck ausgeübt werden – es kann auch schon in der Familie verwurzelt sein, dass man immer alles schaffen muss.
Was kann gegen die Ängste unternommen werden? Wie aufwendig ist der Prozess der Angstbewältigung?
Zunächst sollte eine Reflexion darüber erfolgen, wann die Ängste konkret auftreten, wie sie sich äußern und welches Verhalten daraus resultiert. Dann müssen alternative Denk- und Verhaltensweisen eingeübt werden. Das können kleine hilfreiche Strategien wie z.B. Atemtechniken oder Gedankenkontrolle sein. Wie schnell der/die Einzelne diese Strategien erlernen und umsetzen kann, ist individuell unterschiedlich. Manchmal helfen kleine Impulse und bei anderen braucht es eine längere Planung und mentale Beschäftigung mit der Prüfungssituation.
Auch im Sport können Ängste die eigene Leistung beeinflussen. Gibt es da Besonderheiten?
Beim Sport kommen ja noch die körperlichen Anforderungen dazu. Dadurch kann auch die Angst vor Verletzung hinzukommen. Für eine sportliche Prüfung ist ein gewisses Maß an Aufregung, Stress und Angst durchaus leistungsförderlich. Dies darf allerdings nicht zu viel werden, dann gehen Koordination und Konzentration verloren.
Wem würden Sie die Teilnahme an der Weiterbildung empfehlen?
Ich würde die Weiterbildung allen empfehlen, die – im Sinne der Selbstfürsorge – etwas für sich tun möchten, wenn sie schon einmal (oder öfter) erlebt haben, dass eine Prüfung nicht gut verlaufen ist, weil Stress und Angst dies verhindert haben. Voraussetzung für eine gute Prüfung ist aber auch, dass genug gelernt wurde. Denn die besten Strategien nutzen nichts, wenn das nötige Wissen nicht vorhanden ist :)
Interesse geweckt? In der neuen Kurz-Weiterbildung Prüfungsangst verstehen und bewältigen am 01.07. oder am 04.11. hilft unsere Referentin und Diplom-Psychologin Marion Sulprizio den Teilnehmer*innen, besser mit Prüfungssituationen und damit verbundenen Ängsten umgehen zu können. DSHS-Studierende können kostenlos an der Weiterbildung teilnehmen. Wir freuen uns über die projektbasierte Unterstützung von der Techniker Krankenkasse zur Implementierung und Weiterentwicklung des Gesundheitsmanagements für Studierende. Die Anmeldung für beide Seminarr ist bereits jetzt möglich.