„SpielanalystInnen können den Fußball auf eine ganz neue Stufe heben!“
Für 40 angehende SpielanalystInnen war am vergangenen Donnerstag ein ganz besonderer Tag: Als erster Absolventenjahrgang des weiterbildenden Zertifikatsstudiengangs Spielanalyse-Team Köln nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter den Augen einer Delegation des Deutschen Fußballbundes sowie diversen UnterstützerInnen von Seiten der Deutschen Sporthochschule ihre Abschlusszertifikate entgegen.
Die Kooperation zwischen der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Deutschen Fußballbund (DFB) besteht ursprünglich seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Unter Jürgen Klinsmann zeichnete sich vor dem Hintergrund der immer komplexer werdenden Spielsysteme schnell ab, dass man mehr „Manpower“ – mehr gut ausgebildete SpielanalystInnen, benötigt, um erfolgreichen Fußball zu spielen.Durch den Zertifikatsstudiengang, der von der Sporthochschule und dem DFB ins Leben gerufen wurde, soll die Spielanalyse in Deutschland einen neuen Standard erreichen. „Die SpielanalystInnen können den Fußball auf eine ganz neue Stufe heben“, meint Prof. Dr. Daniel Memmert, Leiter des Instituts für Kognitions- und Sportspielforschung: „Das ist ja auch unser erster Jahrgang und es lässt sich wirklich sagen: Das ist etwas Tolles!“.
Die TeilnehmerInnen und Teilnehmer hatten sich intensiv mit der Spielanalyse beschäftigt: Sie betreuten die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die Europameisterschaft sowie die Olympischen Spiele in Brasilien und waren bei diversen Sichtungsturnieren des DFB aktiv. Dass Prof. Dr. Memmert, der Studiengangsleiter dieses Projekts, seine Schützlinge an der Sporthochschule verabschieden durfte, war auch für ihn nach deren diversen Praxis- und Auswärtseinsätzen ein schöner Abschluss, denn die Sporthochschule hat als ausführender Partner des DFB schließlich eine wichtige Rolle gespielt. „Das ist ein besonderer Tag. Zum Abschluss gibt es endlich noch mal ein Heimspiel“, freute sich der Studiengangsleiter. Die einzigartige Kooperation zwischen der Deutschen Sporthochschule und dem DFB bildet für beide Seiten einen enormen Mehrwert. „Wir haben nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ auf einem hohen Niveau gearbeitet“, bestätigt Thomas Schneider. Der Assistenz-Trainer der Nationalmannschaft konnte der Veranstaltung nicht persönlich beiwohnen, sprach den AbsolventInnen aber in einer Videobotschaft seine Anerkennung aus. Auch Jonas Hector und Lukas Podolski sendeten ihre Glückwünsche per Video. Auch die Teilnehmer profitieren enorm von diesem Zertifikatsstudium. Die meisten sind bereits im Profifußball beschäftigt. Der FC Köln, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Mainz 05, der FC Kaiserslautern – die Liste mit Vereinen, in denen die TeilnehmerInnen aktiv sind, lässt sich noch ewig fortführen. „Vor allem das Netzwerk, das sich hier bildet, ist toll“, sagt Absolvent Niklas Wilk-Marten.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern steht nun ein riesiges Feld an Berufsmöglichkeiten offen, der DFB kann sich seinerseits über einen von Experten persönlich ausgebildeten Nachwuchs im Bereich der Spielanalyse freuen. Alle Beteiligten können nicht nur auf zwei spannende und interessante Jahre zurück schauen, sondern blicken ebenfalls voraus auf eine andauernde, erfolgreiche Zusammenarbeit.