Sporthelden – Mentale Stärke als Schlüssel zum Erfolg
Immer wieder schreibt der Sport solche Geschichten wie im Super Bowl vor etwa zwei Wochen. Quarterback Tom Brady übergibt den Football an seinen Teamkollegen James White, der sich vor 800 Millionen Zuschauern weltweit mit 120 Prozent Einsatz in die Endzone und seine New England Patriots damit ins Glück stürzt. Damit gewannen Brady und Co. nicht nur den Super Bowl, sondern drehten gleichzeitig einen Rückstand von 28:3 zu ihren Gunsten – die größte Aufholjagd in der Geschichte des Super Bowl war perfekt.
Solche Szenarien sind auch aus anderen Sportarten bekannt: Der 4:0-Vorsprung, den die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft 2012 gegen Schweden verspielte oder die bittere Niederlage des FC Bayern München im Champions League-Finale 1999 gegen Manchester United sind nur einige Beispiele für legendäre Aufholjagden in der Welt des Sports.
Zurück bleibt für die Verlierer dabei meistens nur eine Frage: Wie konnte es zu dem Bruch in ihrem Spiel kommen?
Dr. Jeannine Ohlert aus dem Psychologischen Institut der DSHS hat sich im Interview mit dw.com eingehend mit dieser Frage beschäftigt. „Ich glaube, die Schwierigkeit besteht darin, dass man nach einer solch eindrucksvollen Führung schnell dazu neigt, mental abzuschalten. Einer fängt an zu denken ‚Das wird schon irgendwie klappen‘ und bringt nicht mehr die gleiche Leistung wie zuvor“, meint die Sportpsychologin.
Dr. Ohlert sieht den Ursprung solch gedrehter Partien weniger in einem plötzlichen Aufbäumen der Teams, die in Rückstand liegen, als vielmehr in einem Einbruch der Leistung der Führenden: „Auf bestimmte Art und Weise kann sich die Einstellung eines Spielers auf das gesamte Team übertragen. Dann werden alle sowohl in ihrer Wahrnehmung als auch in ihrer Leistung beeinflusst. Man spricht von ‚kollektivem Versagen‘“.
Die Sportpsychologin, die während ihrer persönlichen sportlichen Laufbahn Aufholjagden von beiden Seiten aus miterlebt hat, hat eine eigene Strategie zur Lösung dieser mentalen Blockade: „Man kann sich mit dem Trainer beispielsweise auf ein Codewort einigen“, dann wisse man: „Jetzt muss ich mich auf meine Aufgabe konzentrieren […], meinen Gegner enger decken und 110 Prozent geben“.
Dr. Jeannine Ohlert ist als Referentin in unseren Sportpsychologischen Workshops und im
Mental Coaching tätig. Hier können Sie sich als TrainerInnen, ÜbungsleiterInnen oder einfach als Interessierte mit psychologischen Vorkenntnissen von Dr. Ohlert und ihren KollegInnen das aus sportpsychologischer Sicht wichtige Handwerkszeug näherbringen lassen. Von dem Abrufen von Höchstleistungen in Drucksituationen über die richtigen Methoden zur Motivation bis hin zur psychologisch erfolgreichen Einstellung Ihrer Mannschaft bekommen Sie hier alle wichtigen Kenntnisse vermittelt. Auch unsere Weiterbildung Emotionale Intelligenz in Sport und Beruf beschäftigt sich mit diesem Themenbereich und zeigt Wege zur Identifikation, Regulation und Nutzung von Emotionen im Sport auf.
Bis zum Beginn der regulären Saison Anfang September 2017 haben die New England Patriots nun Zeit, den Sieg zu genießen und sich für die neue Spielzeit zu formieren. Bis zum Start unserer sportpsychologischen Weiterbildungsangebote müssen Sie sich glücklicherweise nicht mehr so lange gedulden, denn sie finden an folgenden Terminen statt:
Sportpsychologischen Workshops: 01.-02.04.2017
Progressive Muskelentspannung (PME): 01.-02.04.2017 und 08. - 09.04.2017
Mental Coaching: 1. Kurs: 06.-07.05.2017 2. Kurs: 23.-24.09.2017
Emotionale Intelligenz in Sport und Beruf: 1. Kurs: 10.-11.06.2017 2. Kurs: 04.-05.11.2017
EmbodyYourMind: 1. Kurs: 04.05.2017 2. Kurs: 09.11.2017