Was ist eigentlich Athletiktraining?

Athletiktraining ist so populär wie nie zuvor. Egal, ob im Spitzensport oder im Fitnessstudio: Die Zusammenarbeit mit einem Athletiktrainer oder einer Athletiktrainerin kann die sportliche Leistungsfähigkeit auf das nächste Level heben. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff, wie plant man eine Trainingseinheit und wo liegen die Abgrenzungen zum Functional Training? Wir erklären im Folgenden alle wichtigen Details.

Definition Athletik und Athletiktraining

Eine allgemeingültige Definition der Begriffe Athletik und Athletiktraining ist kaum zu finden. Der Begriff Athletik stammt vom lateinischen „āthlēta“ oder altgriechischen „athlētēs“ (ἀθλητής) und kann etwa mit Wettkämpfer, Ringkämpfer, Sportler bzw. auch kraftvoller, muskulöser Mensch übersetzt werden. Athletiktraining könnte folglich als Wettkampftraining bzw. Training zur Stärkung der Muskulatur oder Steigerung der Kraft bezeichnet werden. In der heutigen Auffassung wird der Begriff spezifischer definiert: Unter Athletik wird im Allgemeinen die körperliche Leistungsfähigkeit im Hinblick auf (sportliche) Bewegungen verstanden. Athletiktraining umfasst demzufolge gezielte Maßnahmen zur Steigerung, zum Erhalt bzw. zum Wiedergewinn der individuellen motorischen Leistungsfähigkeit. Athletiktraining kann dabei als leistungsorientierter Bestandteil des sportlichen Trainings verstanden werden, in welchem konditionelle und koordinative Leistungsvoraussetzungen mit allgemeinen und speziellen Trainingsmitteln trainiert werden.

Allgemeines Athletiktraining

Es wird dabei zwischen allgemeinem und sportartspezifischem Athletiktraining unterschieden. Die Basis bildet die Steigerung der allgemeinen funktionellen Leistungsfähigkeit. Diese beinhaltet die Bereiche Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination (Kadlec & Groeger, 2021, S. 16). Dabei ist ein Training für alle Sportlerinnen und Sportler in all diesen Bereichen elementar. Denn schließlich zeichnen sich beispielsweise gute Fußballspielerinnen und Fußballspieler nicht nur dadurch aus, dass ihre Ausdauer über die gesamte Spielzeit ausreicht. Wer an einen Zweikampf denkt, merkt schnell, dass auch andere Fähigkeiten wie Schnelligkeit und Koordination für diesen Sport wichtig sind. Dies gilt für die allermeisten Sportarten.

Sportartspezifisches Athletiktraining

Neben dem Training zur Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit ist das sportartspezifische Athletiktraining wichtig. Bei diesen Trainingseinheiten stehen die Bewegungsmuster und Muskelgruppen im Fokus, die für die jeweilige Sportart besonders relevant sind. Je nach Sportart ist das sehr unterschiedlich. Stehen beim Schwimmen insbesondere die Schulter- und Oberarmmuskeln im Vordergrund, sind im Fußball eher Oberschenkel- und Wadenmuskulatur wichtig und im Turmspringen die Rumpfmuskulatur. Auch die Spezialisierung beispielsweise auf Kurz-, Mittel- oder Langstrecke im Laufen erfordert ganz unterschiedliche Ausrichtungen des Athletiktrainings.

Warum ist Athletiktraining wichtig? Und was bringt mir Athletiktraining?

Ein Fußballspieler, dessen Ausdauer nicht reicht, um 90 Minuten auf dem Platz zu stehen, eine Skispringerin mit schlechtem Gleichgewicht, ein Turner ohne die Kraft, sich an den Ringen zu halten – das alles ist schlecht vorstellbar. Denn ohne eine grundlegende Leistungsfähigkeit ist sportliche Betätigung oder gar sportlicher Erfolg nicht möglich. Daher ist Athletiktraining schon immer ein fester Bestandteil sportlichen Trainings und wird im Rahmen einer Professionalisierung im Sport und sich immer weiter angleichenden Leistungen immer wichtiger. Auch Nachwuchsleistungszentren setzen vermehrt auf spezialisierte Athletiktrainerinnen und Athletiktrainer für Kinder und Jugendliche. Denn je früher man mit allgemeinem Athletiktraining beginnt, desto besser. Doch was bringt Athletiktraining genau?

Bessere Leistungen im sportartspezifischen Training

Wer sich durch ein gezieltes Athletiktraining eine ausreichende allgemeine funktionelle Leistungsfähigkeit angeeignet und sich auf die sportartspezifischen athletischen Anforderungen vorbereitet hat, wird beim Training der sportartspezifischen Fähigkeiten profitieren und im Bereich Technik und Taktik schnellere und größere Fortschritte erzielen. Denn der gesamte aktive Bewegungsapparat, d. h. neben der Skelettmuskulatur auch Sehnen, inklusive Sehnenscheiden, Schleimbeutel und Sesambein, sowie Faszien werden systematisch an Bewegung und Krafteinwirkung gewöhnt und können so beim Laufen, Springen, Werfen, Stoppen und Richtungswechsel adäquat agieren. So haben Athletinnen und Athleten mit einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit auf der einen Seite einen größeren Spielraum für die Entwicklung sportartspezifischer Fertigkeiten. Auf der anderen Seite ermöglicht es ihnen auch, diese Fertigkeiten im Wettkampf schneller oder länger auf hohem Niveau umzusetzen, was am Ende den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bzw. Erfolg oder Misserfolg ausmachen kann.

Athletiktraining als Verletzungsprävention

Athletiktraining hat jedoch nicht nur die Maximierung der sportlichen Leistungsfähigkeit zum Ziel, es reduziert auch das Risiko für Verletzungen (Scheicher, 2019, S. 16). Diese passieren häufig am Ende einer Trainingseinheit, wenn Sportlerinnen und Sportler bereits Ermüdungserscheinungen haben und die Konzentration nachlässt. Durch Athletiktraining erhöht sich die Ermüdungswiderstandsfähigkeit, was dazu beiträgt, dass die einzelnen Übungen sicherer ausgeführt werden können. Zudem können auch gezielte Einheiten im Bereich Prävention und Regeneration Bestandteil des Athletiktrainings sein.

Athletiktraining Im Präventions- und Rehasport

Dass eine Athletiktrainerin oder ein Athletiktrainer auch Präventionsarbeit betreibt und daher die Risikofaktoren zu hohe Belastungen, einseitiges Training und Müdigkeit bei der Erstellung der Trainingspläne und der Übungsauswahl beachten muss, wurde bereits erwähnt. Die Verletzungsprävention findet aber auch zwischen den einzelnen Übungen und Trainingseinheiten statt. Beim sportlichen Training verlieren Athletinnen und Athleten Flüssigkeit und Elektrolyte. Zusätzlich werden die Kohlenhydratspeicher geleert und Stoffwechselabbauprodukte können sich im Körper ansammeln. In Bezug auf die Muskulatur kann eine erhöhte Spannung sowie eine Verkürzung der Trainierten Muskulatur als Trainingseffekt genannt werden. Diese Begleiterscheinungen haben zur Folge, dass die Aufgabe von Athletiktrainerinnen und Athletiktrainern auch darin besteht, die eigenen Schützlinge im Bereich der Regeneration sowohl während als auch zwischen den Einheiten zu unterstützen. Dies kann bereits durch einfache Maßnahmen erfolgen. So kann beispielsweise darauf geachtet werden, dass die Sportlerinnen und Sportler ausreichend trinken und genügend Proteine und Nährstoffe zu sich nehmen. Massagen und Dehnübungen helfen hingegen bei muskulären Verspannungen. Eine aktive Regeneration oder der Besuch einer Sauna zur Durchblutungssteigerung kann als Maßnahme zum Abbau von Stoffwechselabbauprodukten angeordnet werden und auch das Eisbad ist eine beliebte Regenerationsmaßnahme (Scheicher, 2019, S. 107).

Die erforderlichen Kenntnisse und Aufgaben im Bereich des Athletiktrainings sind also deutlich weitreichender als die alleinige Planung und Durchführung der einzelnen Übungen. Gute Ausbildungen und Lizenzen im Bereich des Athletiktrainings sind daher interdisziplinär ausgerichtet. Neben der klassischen Sportwissenschaft sind auch Seminare im Bereich Ernährung, Psychologie sowie Prävention und Rehabilitation wichtig. Denn auch trotz ausreichender Präventions- und Regenerationsmaßnahmen ist es möglich, dass sich eine Sportlerin oder ein Sportler verletzt. Athletiktrainerinnen und Trainer benötigen daher auch Kenntnisse aus dem Rehasport, um ihre Schützlinge bestmöglich bei der Genesung und dem Wiedereinstieg ins Training unterstützen zu können.

Da eine Verletzung häufig nur eine Extremität betrifft, haben Athletiktrainerinnen und Trainer im Rehasport die Möglichkeit, sich auf den Erhalt der Leistungsfähigkeit der nicht betroffenen Extremitäten zu fokussieren. Die Muskulatur, die sich in der Nähe der Verletzung befindet, leidet dabei häufig unter der Belastungsreduktion. Eine sogenannte Atrophie – also Rückbildung – kann bei Verletzungen oft nur schwer verhindert werden. Damit diese jedoch möglichst gering ausfällt, werden neben den nicht betroffenen Extremitäten meistens auch die um die Verletzung umliegenden Muskeln gezielt trainiert (Kadlec & Groeger, 2021, S. 102). Auch beim Training der verletzten Körperbereiche können in Abhängigkeit von der Verletzung und vom Heilungsverlauf verschiedene Übungen aus dem Athletiktraining mit unterschiedlicher Zielsetzung und angepasster Intensität eingesetzt werden. Bei einer Kreuzbandruptur kann beispielsweise Kraft- und Ausdauertraining häufig bereits nach ungefähr 8 Wochen in das Training integriert werden. Dabei sind Übungen wie kontrollierte, nicht zu tiefe Kniebeugen oder Schwimmen und Aquajogging denkbar. Wichtig ist dabei, dass die Schmerzen nicht zu stark werden und nicht bis ans Belastungsmaximum trainiert wird (Kadlec & Groeger, 2021, S. 102).

Wie plane ich ein Athletiktraining?

Ein gutes Athletiktraining beginnt weit vor dem Betreten der Sporthalle und endet nicht mit der anschließenden Dusche. Wer seine Leistungsfähigkeit langfristig steigern will, benötigt einen gut durchdachten und strukturierten Trainingsplan. Doch auch hinter der Trainingsplanung steckt mehr als nur ein Stück Papier mit verschiedenen Übungen. Vielmehr verbirgt sich dahinter ein langfristiger Prozess aus mehreren Schritten.

1. Feststellung der körperlichen Voraussetzungen

An erster Stelle steht dabei die Feststellung der körperlichen Voraussetzungen einer Sportlerin bzw. eines Sportlers. Folgende Faktoren stehen dabei im Zentrum der Leistungsdiagnostik:

  • physischer Leistungsfaktoren
  • Bewegungsfertigkeit

Physische Leistungsfaktoren
Zu den physischen Leistungsfaktoren bzw. motorischen Fähigkeiten zählen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Um festzustellen, wie gut diese ausgeprägt sind, wurden in der Sportwissenschaft verschiedene leistungsdiagnostische Verfahren entwickelt. Die Ausdauerfähigkeit basiert beispielsweise auf zwei Faktoren: Erholungsfähigkeit und Ermüdungswiderstandsfähigkeit (Hohmann, Lames & Letzelter, 2003, S. 51). Personen mit guter Ausdauer sind demnach in der Lage, (hohe) Belastungen möglichst lange durchzuhalten. Auch die Zeit, die sie zur Regeneration benötigen, fällt bei Sportlerinnen und Sportlern mit guter Ausdauerfähigkeit kürzer aus als bei Untrainierten. Ein typischer Test in der Ausdauerleistungsdiagnostik ist der Stufentest.

Bewegungsfertigkeit
Die Grundlage aller Bewegungen sind die eben angesprochenen motorischen Fähigkeiten. Doch alleine mit diesen Fähigkeiten kommen Sportlerinnen und Sportler nicht weit. Denn jede Bewegung, die ein Mensch ausführt, erfordert zusätzlich unterschiedliche motorische Fertigkeiten. Diese können als sichtbare Vollzüge von Bewegungen definiert werden. Bei den motorischen Fertigkeiten kann zwischen Grundfertigkeiten wie Laufen, Springen und Werfen (Zawieja, Ribbecke, Thomas & Bukac, 2016, S. 68) sowie komplexe motorische Fertigkeiten unterschieden werden. Dribbeln, Passen oder Fahrradfahren zählen beispielsweise zu den komplexen Fertigkeiten.

2. Zielsetzung definieren

Die vorherigen Testungen dienen als Grundlage für die weitere Trainingsplanung. Basierend auf den Erkenntnissen der Leistungsdiagnostik können präzise und vor allem realistische Trainingsziele festgelegt werden. Die Tests liefern Erkenntnisse darüber, in welchen Bereichen ein Athlet oder eine Athletin bereits gute Grundlagen mitbringt und an welcher Stelle noch mehr Zeit ins Training investiert werden muss. Werden Ziele so festgelegt, dass sie realistisch sind, kann dies auch zu einer Steigerung von Motivation und Trainingsfokus der Sportlerinnen und Sportler beitragen. Bei der Zielsetzung kann zwischen Übergeordneten Zielen (Grobziele), Teilzielen (Feinziele) und Zielfaktoren (Feinstziele) unterscheiden werden.

Grobziele sind ganz allgemein gehalten. Denkbar ist hier etwa eine Steigerung der Fitness, die Erhaltung der Gesundheit oder eine Platzierung unter den ersten drei bei einem bestimmten Wettbewerb. Feinziele sind schon etwas konkreter und beziehen sich meist auf Komponenten der sportlichen Leistung. Beispiele für Feinziele sind etwa eine Verbesserung der Technik in einer Sportart oder eine Steigerung der Kraft. Am präzisesten sind die Feinstziele. Sie sind direkt auf das Training übertragbar. Ein mögliches Feinstziel ist etwa die Steigerung der Maximalkraft um 10% bis zum nächsten Wettkampf.

3. Trainingsprogramm gestalten

Erst nachdem die Leistungsdiagnostik durchgeführt und die Ziele definiert wurden, geht es an die konkrete Trainingsplanung eines Athletiktrainings. Auch hier ist Geduld gefragt, denn wer jetzt voreilig nur von Übung zu Übung denkt, wird langfristig weniger Erfolg haben. Besonders im Spitzensport ist es kaum möglich, konstant das maximale Niveau der körperlichen Leistungsfähigkeit zu halten. Es erfordert besonders viel Fingerspitzengefühl, das Athletiktraining so zu timen, dass Sportler bzw. Sportlerinnen genau zum Saisonhöhepunkt fit sind. Deshalb wird bei der langfristigen Trainingsplanung im Wettkampfsport zwischen der Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und Übergangsperiode unterschieden (Zawieja, Ribbecke, Thomas & Bukac, 2016, S. 153). Ein solcher Plan betrachtet in der Regel ein ganzes Kalenderjahr. Insgesamt können bei einer solchen Periodisierung durchaus auch Mehrjahreszyklen betrachtet werden, um besondere Highlights wie z. B. die Olympischen Spiele optimal vorzubereiten.

Die Zeiteinteilung der Trainingsabschnitte bei der Trainingsplanung kann auch durch die Unterscheidung zwischen Makro-, Meso- und Mikrozyklen erfolgen:

Ein Makrozyklus ist die gröbste Form der Trainingszyklen und betrachtet oftmals den Zeitraum von 3 bis 12 Monaten. Seine Länge richtet sich insbesondere im Leistungssport nach dem festgelegten Trainingsziel. Dort ist es besonders wichtig, dass das Training so gesteuert wird, dass die maximale Leistungsfähigkeit zum Saisonhöhepunkt erreicht wird. Ein Makrozyklus enthält mehrere Mesozyken, die in etwa 4 bis 12 Wochen andauern.

Auf der Ebene der Mesozyklen werden Teilziele herausgearbeitet und die einzelnen Trainingsschwerpunkte detaillierter festgelegt. So könnte sich der erste Mesozyklus beispielsweise auf Kraftausdauertraining fokussieren, der zweite auf Hypertrophietraining, der dritte auf intramuskuläre Koordination etc.. Auch Organisationsformen wie Ganzkörpertraining oder Pyramidentraining können in einem Mesozyklus festgelegt werden. Ein Mesozyklus enthält wiederum mehrere Mikrozyklen, die ungefähr 1 bis 3 Wochen lang sind.

In einem Mikrozyklus wird die Anzahl der täglichen bzw. wöchentlichen Trainingseinheiten sowie die Regenerationszeit genau festgelegt. Zudem wird festgelegt, ob das Training als Ganzkörpertraining durchgeführt wird, oder ob der Fokus in einem Mikrozyklus auf einzelnen Muskelgruppen liegt. Geplante Intensitätssteigerungen sind ebenfalls in der Zeiteinteilung angegeben.


Erst jetzt beginnt die Planung der einzelnen Trainingseinheit. Klassische Bestandteile sind dabei das Aufwärmen, die eigentliche Trainingseinheit und das Abwärmen. Aber auch Übungen zur Prävention und Regeneration können in einer Einheit enthalten sein. Auf der Ebene der Trainingseinheit müssen alle Übungen genau festgelegt werden. Bei der Trainingsplanung ist jedoch nicht nur die Auswahl passender Übungen notwendig, sondern auch die Berücksichtigung der Belastungsmerkmale bei und zwischen den Übungen bzw. Einheiten. Zu den Belastungsmerkmalen zählen die Belastungsintensität, der Belastungsumfang (Gesamtumfang der Belastungen in einer Einheit), die Belastungsdauer (bezogen auf eine Übung), die Belastungsdichte (Verhältnis zwischen Belastung und Erholung) und die Trainingshäufigkeit (in Bezug auf eine Woche oder einen Mikrozyklus).

4. Testungen regelmäßig durchführen und Trainingsprogramm entsprechend anpassen

Langfristige Trainingspläne sind gut und wichtig. Es kann jedoch immer passieren, dass der ursprüngliche Trainingsplan wegen gesundheitlichen Problemen, Verletzungen oder sonstigen Einflüssen nicht eingehalten werden kann. Doch auch ohne größere Zwischenfälle ist es im Sport immer möglich, dass der Trainingserfolg schneller oder langsamer als erwartet eintritt. Deshalb werden Leistungsdiagnostiken nicht nur zu Beginn der Trainingsplanung durchgeführt, sondern dienen auch als Leistungskontrolle im Trainingsprozess. Der Vergleich der Ergebnisse von Leistungstests zu zwei verschiedenen Zeitpunkten, kann dabei als präzise Erfolgskontrolle herangezogen werden (Zawieja, Ribbecke, Thomas & Bukac, 2016, S. 112). Mögliche Erkenntnisse könnten beispielsweise sein, dass das Ausdauertraining gut angeschlagen hat, es im Bereich Kraft jedoch noch Potenzial gibt. Basierend auf diesen Informationen können Athletiktrainer oder -trainerinnen mit ihren Schützlingen überlegen, woran das liegt und in einem nächsten Schritt den weiteren Trainingsplan anpassen und verbessern.

Was ist der Unterschied von Athletiktraining und Functional Training?

Oft werden im Alltag verschiedene Trainingsbegriffe durcheinandergebracht oder synonym verwendet. Häufig gilt dies auch für die Begriffe Athletiktraining und Functional Training. Doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen dem Athletiktraining und dem Functional Training und wo liegen etwaige Gemeinsamkeiten?

Grundsätzlich kann das Functional Training als Bestandteil des Athletiktrainings eingeordnet werden. Beide Trainingsformen haben eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zum Ziel. Beim Functional Training stehen dabei ebenso die athletischen Fähigkeiten eines Menschen im Vordergrund, wie auch beim Athletiktraining. Wichtig ist beim Functional Training jedoch der Aspekt der Funktionalität. Es geht also darum, den Körper bestmöglich auf Anforderungen aus Alltag und Sport vorzubereiten. Da dort nur selten isolierte Bewegungen gefordert sind, enthält das Training überwiegend Muskelkettenübungen, die mindestens zwei Gelenke fordern. Beim eher leistungsorientierten Athletiktraining stehen hingegen vermehrt, jedoch nicht ausschließlich, isolierte Übungen auf dem Trainingsplan.

Grundsätzlich benötigen Athletiktrainerinnen und Athletiktrainer eine große Bandbreite an Wissen in den Bereichen Sportwissenschaft, Physiotherapie sowie Regeneration und Gesundheitsmanagement. Das hat zur Folge, dass Athletiktrainerinnen und -trainer auch im Freizeit- und Breitensport sowie im Gesundheits- und Rehabilitationssport tätig sein können. Die Grenzen zwischen Functional Training und Athletiktraining verlaufen dementsprechend auch in der beruflichen Praxis fließend.

Ausbildung zum Athletiktrainer bzw. -trainerin an der Deutschen Sporthochschule Köln

Neugierig geworden? An der Deutschen Sporthochschule Köln gibt es verschiedene Weiterbildungen zum Thema Athletiktraining:

  • Eine sehr umfangreiche Ausbildung bietet das 4-monatige berufsbegleitende Zertifikatsstudium DSHS Athletiktrainer  ab 29. August 2025.
  • Wer sich auf Athletiktraining mit Kindern und Jugendlichen spezialisieren möchte, für den könnte das eintägige Seminar Athletiktraining mit Kindern und Jugendlichen  am 24. Februar 2025 interessant sein.

Noch unschlüssig? In unserem Blogartikel Wie werde ich Athletiktrainer bzw. Athletiktrainerin? sind die wichtigsten Infos zum Berufsbild zusammengefasst.

Quellenangaben:

Hohmann, A.; Lames, M. & Letzelter, M. (2003). Einführung in die Trainingswissenschaft (3. korrigierte und erweiterte Auflage). Limpert Verlag.

Kadlec, D. & Groeger, D. (2021). Athletiktraining in der Sportphysiotherapie. Thieme.

Scheicher, A. (2019). Grundlagen Athletiktraining. BoD – Books on Demand.

Zawieja, M.; Ribbecke, T.; Thomas, C. & Bukac, D. (2016). Leistungsreserve Athletiktraining. Ein praxisorientierter Leitfaden für alle Sportarten. Philippka-Sportverlag GmbH & Co KG.