Wie werde ich Personal Trainer bzw. Trainerin?
Beim Gedanken an Personal Training kommen vielen direkt Bilder muskelbepackter Männer oder Frauen beim Krafttraining im Fitnessstudio in den Kopf. Doch in der Realität können sowohl die Aufgaben als auch das Arbeitsumfeld von Personal Trainern und Trainerinnen viel umfassender und vielseitiger sein. Deshalb haben wir in diesem Blogbeitrag zusammengefasst, wie der Berufsalltag aussehen kann, welche Berufsperspektiven sich bieten und wie man eigentlich Personal Trainer bzw. Trainerin wird.
Wo arbeiten Personel Trainer bzw. Trainerinnen?
Was macht ein Personal Trainer bzw. eine Trainerin?
Wie sieht ein Arbeitstag als Personal Trainer bzw. Trainerin aus?
Welche Eigenschaften oder Vorkenntnisse sollte man als Personal Trainer bzw. Trainerin mitbringen?
Was verdient ein Personal Trainer bzw. eine Personal Trainerin?
Wie wird man Personal Trainer bzw Personal Trainerin?
Zertifikatsstudium DSHS Personal Trainer
Wo arbeiten Personal Trainer bzw. Trainerinnen?
In der Grobform können die Arbeitsbereiche im Personal Training in drei Bereiche unterteilt werden:
Freizeit- und Breitensport
Viele Jobmöglichkeiten im Bereich Personal Training ergeben sich im individuellen Coaching von einzelnen Personen oder Kleingruppen mit besonderen Bedürfnissen – egal ob im Studio, beim Kunden zuhause oder outdoor. Die Motivationen und Erfordernisse der Kundinnen und Kunden sind dabei vielfältig. Was sie eint, ist der Wunsch nach einem sehr individuell zugeschnittenen Training. Manche haben wettkampf- und leistungsbezogene Ziele wie das Bewältigen eines Marathons oder der gezielte Aufbau von Muskelmasse für einen bestimmten Sport. Andere verfolgen ästhetische Ziele wie das Erreichen eines schlanken, trainierten Körpers oder sie wollen sich fit, gesund und leistungsstark halten. Viele Personen, die einen Personal Trainer oder eine Personal Trainerin engagieren, wollen oder können zudem nicht in (großen) Gruppe trainieren, sei es, weil sie zu üblichen Trainingszeiten keine Zeit haben wie beispielsweise Führungskräfte oder weil sie sich mit fremden Teilnehmer*innen unwohl fühlen wie beispielsweise Prominente. Bei anderen sind wiederum die Einschränkungen oder Anforderungen so speziell, dass sie ein stark individualisiertes Training benötigen wie beispielsweise Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Übergewichtige oder Schwangere. Häufig sind Personal Trainerinnen und Trainer dabei selbstständig, manchmal sind sie in einem Fitnessstudio oder bei kommerziellen Sportanbietern angestellt.
Auch im Urlaub wollen sich viele sportlich betätigen und etwas für ihre Gesundheit oder ihr Wohlbefinden tun. So werden auch im Tourismus Personal Trainerinnen und Personal Trainer benötigt. Reiseveranstalter, Hotels sowie Fitness- und Wellnesseinrichtungen sind hier mögliche Arbeitgeber.
Leistungssport
Auch im Leistungssport sind teilweise Personal Trainer und Trainerinnen im Einsatz. Sie werden von Sportvereinen und Verbänden für besondere Aufgaben oder einzelne Sportlerinnen und Sportler beschäftigt. Denn insbesondere im Spitzensport, aber auch im Leistungs- und Nachwuchsleistungssport ist eine effektive Trainingsplanung, -gestaltung und -begleitung gefordert. Der gezielte Einsatz von Personal Trainerinnen und Trainern kann hier neben Cheftrainerin oder -Trainer und anderen Spezialistinnen und Spezialisten erfolgsversprechend sein.
Gesundheits-, Präventions- und Rehasport
Das dritte große Arbeitsfeld für Personal Trainerinnen und Trainer ist der Gesundheits-, Präventions- und Rehasport. Potentielle Arbeitgeber im Gesundheitswesen sind beispielsweise Gesundheitszentren, Reha-Zentren, Kliniken, Pflegeheime, Krankenkassen, Arztpraxen und Interessenverbände. Hier sind die Gesunderhaltung oder die Rehabilitation von Patientinnen bzw. Patienten und Klientinnen bzw. Klienten das oberste Ziel. Ob vorbeugend oder nach Verletzungen bzw. durch altersbedingten Verschleiß oder Vorerkrankungen bedingte Beeinträchtigungen, Personal Trainerinnen und Trainer setzen bei diesen Personen Sport und Bewegung, aber auch Tipps für eine gesunde Ernährungsweise gezielt ein, um zur Genesung beizutragen oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes vorzubeugen. Dabei besteht das Klientel nicht nur aus Seniorinnen und Senioren, sondern es sind auch vielfach junge Menschen, die für ihren Alltag fit bleiben wollen oder mit Verletzungen und ihren Folgen zu kämpfen haben.
Personal Trainerinnen und Trainer können auch bei Unternehmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement angestellt sein. Dabei arbeiten sie häufig an der Schnittstelle zwischen Freizeit- und Präventionssport. Kurse im Bereich Rückenfit sind beispielsweise beliebte Angebote bei Unternehmen, da Rückenleiden eine der häufigsten Gründe für Krankschreibungen und Arbeitsausfälle sind. Auch das Themenfeld Entspannung gewinnt hier zunehmend an Relevanz.
Was macht ein Personal Trainer bzw. eine Personal Trainerin?
So vielfältig wie die Arbeitgeber können auch die Tätigkeiten von Personal Trainerinnen und Trainern sein. Die Hauptaufgabe dabei lässt sich bereits aus dem Namen der Berufsbezeichnung ableiten: Sie sind dafür verantwortlich, einzelne Personen oder Gruppen entsprechend ihren individuellen Anforderungen im Themenfeld Sport persönlich zu betreuen. Was zunächst recht simpel klingt, bringt jedoch einige Anforderungen an Trainerinnen und Trainer mit sich. Denn neben den Arbeitgebern können sich auch Kundinnen bzw. Kunden hinsichtlich der körperlichen Voraussetzungen, der Zielsetzung und der Erwartungen an das Personal Training stark unterscheiden. Um bestmöglich auf die verschiedenen Bedürfnisse im Trainingsprozess eingehen zu können, benötigen Personal Trainerinnen und Personal Trainer ein möglichst breites und interdisziplinäres Wissen. Neben den medizinischen Grundlagen rund um Physiologie, Anatomie und Biomechanik zählen besonders Kenntnisse im Bereich der Trainingswissenschaft und Leistungsdiagnostik sowie Ernährung und Ernährungsplanung zu den geforderten Kernkompetenzen. Diese werden je nach Aufgabenfeld überwiegend für die kurz-, mittel- und langfristige Planung der Trainingseinheiten, die Erstellung von Ernährungsplänen oder die sportliche Begleitung von Personen mit Anliegen im Bereich Prävention und Rehabilitation benötigt. Die direkte Zusammenarbeit mit Menschen erfordert zusätzlich Softskills, denn Personal Trainerinnen und Trainer arbeiten nicht einfach als Computer, der individuelle Trainingspläne kommentarlos bereitstellt. Psychologische Kenntnisse sind beispielsweise relevant, wenn es darum geht, seine Kundinnen und Kunden zum Sport zu motivieren. Die Art der Anleitung der Übungen, der Vermittlung der Inhalte und die mögliche Durchführung von Feedbackgesprächen tragen maßgeblich zum Erfolg im Personal Training bei. Neben motivationalen Aspekten ist beim Anleiten von Übungen besonders auch die Kontrolle der Übungsausführungen zu beachten. Dies hat zwei verschiedene Gründe: Einerseits kann eine falsche Haltung z. B. im Krafttraining langfristige gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Andererseits können auch bisher unbemerkte Fehlstellungen im Körper entdeckt werden. Bei Kniebeugen können beispielweise Fehlstellungen im Knie- und Fußgelenk wie X-Beine auffallen. Stellt eine Personal Trainerin bzw. ein Personal Trainer eine solche Fehlstellung fest, kann er mit gezielten Übungen zu einer Verbesserung der Fehlstellung und somit der Prävention von langfristigen Schäden beitragen. Auch der Wirbelsäule sollten Trainerinnen und Trainer ausreichend Beachtung schenken.
Wer Personal Training freiberuflich oder selbstständig anbietet, hat zudem wirtschaftliche und rechtliche Aspekte zu beachten und wird um Aufgaben aus Themenbereichen wie beispielsweise Marketing, Recht, Finanzierung oder Buchhaltung nicht herumkommen.
Um sich die Anforderungen im Berufsalltag besser vorstellen zu können, haben wir hier ein paar Fragen aufgelistet, die den meisten Personal Trainerinnen bzw. Trainern häufig im Berufsalltag gestellt werden:
- Was soll ich essen, um x Kg in 3 Monaten zu- oder abzunehmen?
- Welche Übungen muss ich zum Muskelaufbau machen?
- Wie sieht die passende Ernährung zum Muskelaufbau aus?
- Wie kann ich meine Ausdauerleistung verbessern?
- Wie ernähre ich mich am besten vor einem wichtigen Wettkampf?
- Ich habe mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Was kann ich dagegen machen?
- Wie kann ich trotz meiner Verletzung/Erkrankung trainieren?
- Wie kann ich Bewegung in meinen Arbeitsalltag integrieren?
- Wie kann ich mich motivieren, um regelmäßig und auch langfristig dran zu bleiben?
Wie sieht ein Arbeitstag als Personal Trainer bzw. Trainerin aus?
Ein klassischer 9-to-5-Arbeitstag ist bei freiberuflich tätigen Personal Trainerinnen bzw. Trainern eher selten. Da viele Kundinnen und Kunden nur vor oder nach der Arbeit Zeit für Sport haben, kann der Arbeitsbeginn schon mal um früh morgens sein und ein Ende spät am Abend. Aber wie sieht der Arbeitstag eines Personal Trainers bzw. einer Personal Trainerin aus? Wir haben euch exemplarisch einen Tag unseres selbstständigen Personal Trainers Paul beschrieben:
Um 6:40 Uhr verlässt Paul das Haus und fährt zu seiner ersten Kundin, denn Frau Meyer erwartet ihn bereits um 7:00 Uhr bei sich zuhause. Für sie ist heute das Erstgespräch vereinbart. Da sie als Führungskraft in einem Unternehmen angestellt ist, werden die Trainingseinheiten künftig häufiger morgens vor ihrem Arbeitsbeginn stattfinden. Frau Meyer leidet unter ihrem Übergewicht und möchte mit Sport und angepasster Ernährung zu ihrer alten Wunschfigur zurückkehren. Da sich Paul auch im Bereich Ernährung weitergebildet hat, kann er neben Trainingsplänen auch Ernährungspläne erstellen, die auf die neue sportliche Beanspruchung abgestimmt sind. Zunächst müssen jedoch mögliche gesundheitliche Einschränkungen sowie der aktuelle Leistungsstand abgeklärt werden. Dies ist unter anderem über eine Messung von Blutdruck und Körperfettanteil möglich. Bei der Leistungsdiagnostik bieten sich vor allem Ausdauer- und Krafttests an. Basierend auf den Testergebnissen und der formulierten Zielsetzung erstellt Paul direkt im Anschluss an die erste Einheit den persönlich auf Frau Meyer abgestimmten Trainingsplan.
Anschließend geht es an die Planung der nächsten Tage und Woche. Sind alle Einheiten schon fertig durchgeplant? Bei welchen Kundinnen und Kunden sollten zeitnah wieder leistungsdiagnostische Tests durchgeführt werden? Beim Blick in die Unterlagen fällt auf, dass bei einer Kundin aus dem Leistungssport zeitnah wieder eine Leistungserfassung geplant ist. Marie ist Triathletin. Um ihre Trainingserfolge zu kontrollieren und den Trainingsplan entsprechend anzupassen, setzt Paul verschiedene diagnostische Verfahren ein. Am populärsten sind Tests aus den Bereichen Ausdauer, Schnelligkeit und Kraft. Aber auch die Beweglichkeit und Koordination spielen eine große Rolle im Trainingsprozess und sollten deshalb auch ausreichend berücksichtigt werden. Paul bereitet alles für Maries Test vor und informiert seine Kundin schon mal kurz über die anstehende Einheit. Außerdem muss er noch kurz zwei andere Kunden zurückrufen, die einen Termin verschieben wollen.
Um 10 Uhr hat Paul den nächsten Termin. Da Herr Schneider bereits pensioniert ist, vereinbart er seine Termine immer vormittags. Weil er häufiger unter Rückenproblemen leidet, hat ihm seine Familie empfohlen, rückenspezifische Sportübungen zu machen. Herr Schneider hat sich professionelle Unterstützung durch einem Personal Trainer gesucht, da er es alleine nicht schafft, sich zu motivieren und auch nicht so richtig weiß, welche Übungen ihm guttun. Jede Kundin bzw. jeder Kunde bringt verschiedene Herausforderungen mit sich – egal, ob physisch, psychisch, durch das Alter oder Verletzungen. Ein Trainingsprogramm muss bei der Übungswahl und -intensität immer persönlich auf den Schützling abgestimmt sein. Paul weiß, dass er sich mit verschiedensten Situationen auseinandersetzen muss. Während Rückenprobleme in der Bevölkerung sehr verbreitet sind und zum 1x1 des Personal Trainings zählen, können einem auch Kundinnen und Kunden mit selteneren Beschwerden begegnen. Deshalb widmet Paul der Anamnese viel Aufmerksamkeit und verbringt auch viel Zeit damit, sich in neue Themen einzulesen und sich weiterzubilden.
Da manche Kundentermine heute erst am späten Nachmittag und am Abend stattfinden, fällt die Mittagspause etwas länger aus. Paul trifft sich mit einem ehemaligen Kommilitonen zum Laufen und anschließend gehen sie gemeinsam Mittagessen. Glücklicherweise bleibt danach sogar noch Zeit zum Einkaufen, er braucht nämlich unbedingt noch ein Geschenk für seine Freundin.
Nach der Mittagspause geht es gegen 14 Uhr zurück an den Arbeitsplatz. Und damit ist in diesem Fall nicht etwa ein Kraftraum gemeint. Denn insbesondere bei einer selbstständigen Tätigkeit fallen viele administrative Arbeiten an. Gerade wenn man wie Paul mit seiner Karriere noch am Anfang steht und noch viele Kapazitäten für Neukunden hat, nimmt das Marketing eine wichtige Rolle im Arbeitsalltag ein. Um potentielle neue Kunden ansprechen zu können, versucht Paul seine Zielgruppe genau zu studieren. Natürlich hat er eine eigene Website gebastelt und erfreut sich bei Instagram an einem wachsenden Netzwerk. Aber da muss er auch regelmäßig etwas posten, damit er relevant bleibt – gut, dass er letzte Woche als das Wetter so schön war wieder mal aktuelle Fotos hat machen lassen vom Outdoor Training. Davon bearbeitet er jetzt einige, schreibt kurze Kommentare dazu und veröffentlicht diese auf Instagram. Paul möchte demnächst auch die eher karrierebezogenen Netzwerke angehen, er plant einen eigenen LinkedIn-Account. Aber das schafft er heute nicht mehr, das kommt auf die To-do-Liste. Denn er muss dringend noch ein paar Rechnungen schreiben.
Um 16 Uhr steht der nächste Kundentermin im Kalender: Sophie ist 18 Jahre alt, möchte Sport studieren und benötigt Unterstützung bei der Vorbereitung für den Sporteignungstest. Durch ein Training der Schnelligkeit soll die Kundin gezielt auf den 100-Meter-Sprint trainiert werden. Da nicht mehr viel Zeit bis zur Prüfung bleibt, vereinbaren die beiden im Feedbackgespräch am Ende der Trainingseinheit einen längeren Wochenendtermin, der für eine Prüfungssimulation genutzt werden soll. Diese soll dem Ablauf des Eignungstests möglichst nahekommen und alle relevanten Disziplinen enthalten.
Inzwischen ist es 20:00 Uhr und der letzte Kunde ist bereit für die heutige Trainingseinheit. Weil sich Michael nach seinem Job noch um seine Kinder kümmern muss, kann er nur abends trainieren. In seinem Beruf verbringt er den Großteil des Tages sitzend. Deshalb möchte er seinen Feierabend dafür nutzen, seinen Körper fit zu halten und seine Ausdauer zu verbessern. Weil er selbst nur wenig von Trainingsplanung versteht, hat er sich Hilfe von einem Personal Trainer gesucht. Pauls heutiger Trainingsplan sieht eine Einheit mit High Intensity Interval Training (HIIT) vor. Dahinter verbirgt sich ein Trainingsansatz, bei welchem kürzere, dafür aber hochintensive und anstrengende Sätze mit kleinen Erholungspausen mehrmals abgewechselt werden. Paul weiß, dass es dabei wichtig ist, die Übungen korrekt anzuleiten und vereinzelt auch zu demonstrieren. Darüber hinaus freut sich gerade Michael immer sehr über eine aktive Trainingsbegleitung, damit er nicht allein schwitzen muss. Deshalb ist auch die eigene Krafteinteilung ein wichtiger Aspekt in Pauls Arbeitsalltag. Aber das ist für ihn heute kein Problem – er freut sich auf die kleine Herausforderung am Abend und kann danach seinen Feierabend entspannt genießen.
Welche Eigenschaften oder Vorkenntnisse sollte man als Personal Trainer bzw. Trainerin mitbringen?
Ein unsportlicher Personal Trainer ist ähnlich authentisch wie ein übergewichtiger Ernährungsberater oder eine Musiklehrerin, die kein Instrument beherrscht. Sportliche Aktivität kann also als Grundvoraussetzung im Bereich Personal Training angesehen werden. Wer viele verschiedene Sportarten ausprobiert hat, profitiert von einem breiten Erfahrungsschatz bei der Trainingsgestaltung. Zudem kann die Vermittlung der sportlichen Inhalte viel präziser gestaltet werden, wenn eine Trainerin oder ein Trainer die Übungen demonstrieren kann und gegebenenfalls selbst einen Teil des Trainings mitmacht.
Die enge Zusammenarbeit mit Menschen erfordert zudem einige Soft Skills wie Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sowie eine Orientierung an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Diese machen den Job abwechslungsreich und ermöglichen eine individuelle Gestaltung. Gleichzeitig werden aber auch Flexibilität gefordert und gegebenenfalls die Bereitschaft, in den Abendstunden oder am Wochenende zu arbeiten.
Neben der Freude am Umgang mit Menschen sind häufig auch unternehmerisches Denken und Mut zur Selbstständigkeit wichtig. Grundsätzlich können Personal Trainerinnen und Personal Trainer zwar auch im Angestelltenverhältnis arbeiten, eine selbstständige Tätigkeit überwiegt jedoch in dieser Branche.
Dass Personal Training ein interdisziplinäres Arbeitsfeld ist, wurde bereits angesprochen. Wer sich für den Job als Personal Trainerin bzw. Personal Trainer interessiert, profitiert daher von Vorkenntnissen im Bereich der Sportwissenschaft, Medizin oder Trainingslehre. Eine zusätzliche Weiterbildung im Bereich Personal Training richtet sich daher insbesondere an Personen mit einem Abschluss im Bereich der Sportwissenschaft oder Physiotherapie sowie an erfahrene Trainerinnen und Trainer.
Was verdient ein Personal Trainer bzw. eine Personal Trainerin?
Da das Berufsfeld Personal Training so vielfältig ist und mehrere Faktoren zusammenspielen, lässt sich das mögliche Gehalt nur schwer in konkreten Zahlen angeben. Die Berufserfahrung, das Aufgabenfeld, die Ausbildung und absolvierte Weiterbildungen, das Arbeitsumfeld und nicht zuletzt die Region haben erheblichen einen Einfluss auf den Verdienst.
Bei einer freiberuflichen Tätigkeit im Personal Training kann man etwa von einem Gehalt zwischen 50€ und 150€ pro Stunde rechnen1. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung, Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen und eine langjährige Berufserfahrung wirken sich natürlich positiv auf das Gehalt aus.
Im Angestelltenverhältnis kann das Gehalt noch stärker variieren, je nach Qualifikation und genauem Tätigkeitsumfang kann von einer Spanne von 1.700 bis 4.900 Euro ausgegangen werden.1 Diese Angabe ist natürlich stark vom Unternehmen abhängig. Wer in einem großen Konzern unterkommt oder als Personal Trainer im Spitzensport in einer Mediensportart wie Fußball, Handball oder Basketball, hat am Ende auch Chancen auf (deutlich) höhere Einkünfte.
1 Befragungen unter langjährigen Personal Trainer*innen und Daten der Bundesagentur für Arbeit, Entgeltatlas, web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/
Wie wird man Personal Trainer bzw. Personal Trainerin?
Ähnlich wie im Athletiktraining ist auch die Berufsbezeichnung der Personal Trainerin bzw. des Personal Trainers nicht geschützt. Das hat zur Folge, dass sich die angebotenen Zertifikate in Umfang und Qualität stark unterscheiden. Vom Online-Wochenendkurs mit wenig Praxisbezug bis hin zum wissenschaftlich fundierten mehrmonatigem Zertifikatsstudium ist das Spektrum groß. Ausbildungen mit wissenschaftlichen Standards und hohem Praxisbezug werden jedoch nur von wenigen Anbietern angeboten. Wer eine Karriere im Bereich Personal Training anstrebt, sollte sich deshalb gut über den Anbieter und die Inhalte der Ausbildung informieren. Ein Beispiel für einen Anbieter mit wissenschaftlicher Ausbildung ist die Deutsche Sporthochschule Köln. Für das Zertifikatsstudium DSHS Personal Trainer wurde ein interdisziplinäres Curriculum entwickelt, welches die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestmöglich auf die späteren Anforderungen im Berufsfels Personal Training vorbereitet. Die theoretische und praktische Unterrichtsarbeit werden von Expertinnen und Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet betreut.
Zertifikatsstudium DSHS Personal Trainer
Wer mehr über das Zertifikatsstudium DSHS Personal Trainer wissen möchte, findet hier alle wichtigen Informationen zusammengefasst.
Inhalte der Ausbildung
Im Zertifikatsstudium der Sporthochschule wird sehr viel Wert auf interdisziplinäres Wissen und praktische Anwendung des erlernten theoretischen Wissens gelegt. Konkret werden in der Weiterbildung acht Themenbereiche abgedeckt.
1. Medizinisch-naturwissenschaftliche Grundlagen
Zu den medizinisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen zählen insbesondere die Bereiche Physiologie, funktionelle Anatomie und Biomechanik. Ziel ist es, ein Grundlagenwissen über den Menschlichen Körper zu erlernen. Zudem soll ein Verständnis für die Anpassungsprozesse des Körpers auf sportliche Belastungen erlangt werden.
2. Trainingswissenschaft und Leistungsdiagnostik
In der Trainingswissenschaft wird insbesondere das Training der Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Flexibilität genau besprochen. Zusätzlich lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie ein Training geplant wird. Dabei geht es um die Periodisierung in der Trainingsplanung und den allgemeinen und speziellen Aufbau eines Trainings. Wann welche Trainingsreize gesetzt werden können, hängt auch von den Anpassungserscheinungen an die Trainingsreize ab. Um den Trainingsfortschritt besser kontrollieren zu können, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene leistungsdiagnostische Testverfahren im Bereich Kraft und Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination kennen.
3. Psychologische Aspekte: Coaching, Motivation, Kommunikation
Wegen der engen Zusammenarbeit mit Menschen benötigen Personal Trainerinnen und Trainer verschiedene Kenntnisse aus dem Bereich der Psychologie. Im Zertifikatsstudium stehen deshalb unter anderem den Themenfeldern Selbstwahrnehmung, Motivation, Feedback sowie Coaching und Vermittlung auf dem Lehrplan.
4. Zielgruppenorientierte, sportpraktische Angebote
In diesem Block geht es insbesondere um den Transfer der theoretischen Grundlagen in die Praxis. Die Teilnehmerinnen lernen verschiedene Trainingsformen und Methoden kennen, mit denen unter anderem Koordination, Kraft und Ausdauer trainiert werden können. So wird beispielsweise gezeigt, welche Übungen mit Kleingeräten wie dem Theraband und Pezziball in das Personal Training integriert werden können. Auch das Training mit Elektromyostimulation und Vibration sowie Pilates zählen zu den Lerninhalten.
5. Praktikum (selbstständige Kundenbetreuung)
Damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das erlernte Wissen selbst anwenden und in der Praxis erproben können, müssen sie ein Praktikum absolvieren. Dieses umfasst die Anamnese und Zielstellungen des Kunden, eine Dokumentation von 8 Trainingseinheiten, eine differenzierte Darstellung eines Einzeltrainings mit Übungsdokumentation sowie das Fazit und die Reflexion des Praktikums.
6. Ernährung
Ernährungswissen ist bei Personal Trainerinnen und Trainern immer gefragter. Deshalb erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie der Ernährungsstatus erfasst und ausgewertet wird und welche Nahrungsmittel welche Effekte mit sich bringen. Zudem werden verschiedene Ernährungsstrategien vorgestellt, die je nach Voraussetzungen der Kundinnen und Kunden variabel eingesetzt werden können.
7. Gesundheitliche Aspekte: Entspannung, Regeneration, orthopädisch-internistische Fragestellungen, Sportverletzungen
In diesem Block werden Verletzungen und Überlastungen genauer besprochen. Bei den Themenbereichen gelenkschonendes und achsengerechtes Krafttraining, Analyse der individuellen Lauftechnik sowie Entspannungs- und Massageformen geht es insbesondere darum, wie Verletzungen und Überbelastungen im Training vermieden werden können. Zudem wird die Erstversorgung bei Verletzungen und die Folgen von Fehl- oder Überbelastungen besprochen und auch das Rückencoaching nimmt eine wichtige Rolle in diesem Themenblock ein.
8. Existenzgründung, Marketing, Recht
Existenzgründung, Marketing und Recht sind insbesondere für diejenigen Personal Trainerinnen und Personal Trainer wichtig, die später einer selbstständigen oder freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Bei der Existenzgründung ist besonders das Erstellen eines Businessplans sowie das Thema Versicherung und Steuer wichtig. Beim Marketing geht es um Zielgruppen, die Kundenansprache, Marketinginstrumente und Kundenakquise sowie die Nutzung von Social-Media-Kanälen. Der Bereich Recht deckt insbesondere die Unternehmensgründung und -führung, die Gestaltung allgemeiner Geschäftsbedingungen, zulässige Werbemaßnahmen und Haftungsfragen ab.
Daten und Fakten des Zertifikatsstudiums
Termine:
Die nächste Ausbildung beginnt am 2. März 2024. Im Zeitraum von März bis Oktober 2024 finden die Präsenztermine statt. Zusätzlich sollte noch etwas Zeit für Hausaufgaben, das Selbststudium und die Prüfungsvorbereitung eingeplant werden. Letztere findet am 9. und 10. November 2024 statt. Da die Termine hauptsächlich am Wochenende stattfinden, kann das Zertifikatsstudium problemlos berufsbegleitend absolviert werden.
Zulassungsvoraussetzungen:
Nachweis eines abgeschlossenen Hochschulstudiums oder der erforderlichen beruflichen Eignung oder einer abgeschlossenen Ausbildung in der Physiotherapie oder Krankengymnastik inkl. Trainererfahrung.
Bescheinigung/Lizenz:
Insgesamt werden im DSHS Personal Trainer Veranstaltungen im Umfang von 21 CP gemäß des European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) belegt.
Kosten:
2.393 Euro Teilnahmegebühr (inkl. aller Gebühren für Einschreibung, Prüfungen und Mittagessen an Präsenzterminen). Vergünstigte Teilnahme für Studierende, Auszubildende, Arbeitssuchende etc.
Organisation:
Das Zertifikatsstudium findet in einer Kleingruppe von maximal 18 Personen statt und wird planmäßig wieder in Präsenz vor Ort auf dem Campus der Sporthochschule durchgeführt. Die interdisziplinär ausgebildeten Dozentinnen und Dozenten bringen eine hochwertige wissenschaftliche Expertise mit, die sie durch praktische Erfahrungen ergänzen können. Von dieser Mischung aus Theorie und Praxis können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer langfristig profitieren.
Weitere Benefits:
Wer sich für ein Zertifikatsstudium an der Deutschen Sporthochschule Köln entscheidet, profitiert von einer anerkannten und deutschlandweit einzigartigen Weiterbildung. Die Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen haben Zugriff auf eine hervorragende Ausstattung und aktuellste Forschungsergebnisse, die in den praktischen Einheiten des Zertifikatsstudiums direkt erprobt werden können. Damit diese hohe Ausbildungsqualität auch langfristig gehalten werden kann, finden permanente Qualitätskontrollen statt. Auf persönlicher Ebene können Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch langfristig von neuen Kontakten und den guten Netzwerkmöglichkeiten profitieren.
Anmeldung:
Der nächste Durchgang startet im März 2025.
Wenn auch Sie am Zertifikatsstudium DSHS Personal Trainer teilnehmen möchten, finden sie hier alle weiteren Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung.